Meine Begegnung mit Amma

von Jan Düspohl

Bild: Amma Europe Media Relations

Meine Freundin hatte mir eine Überraschungsreise zum Geburtstag für ein Wochenende geschenkt. Schon einige Wochen zuvor hatte sie mir gesagt, dass ich mir an diesem speziellen Wochenende komplett frei halten sollte, auch den Freitag. Das habe ich dann auch getan und mich gefragt, was da wohl auf mich zukommt. Am Donnerstag vorher bekam ich dann noch eine kleine Liste, was ich alles einpacken soll: Bequeme Kleidung für drei Tage, ein Buch, Hausschuhe, eine Decke und ein Kissen.

Und dann ging es los, Donnerstagabend nach der Arbeit. Ich hatte keine Ahnung, wo es hin gehen sollte. Also setzte ich mich gespannt und voller Vorfreude ins Auto. Seltsam, im Auto roch es nach Räucherstäbchen, ganz angenehm, doch es ist nirgendwo eines am Brennen, und auch sonst haben wir keine Räucherstäbchen im Auto.

Wir fuhren los, aus Bonn. Zuerst dachte ich, es geht in unsere alte Heimat nach Norden, doch dann bog meine Freundin auf die A3 nach Süden ab, in eine Gegend, wo ich mich kaum auskenne und wo wir auch wenig Bekannte haben. Ich war total aufgeregt und versuchte aus ihr herauszubekommen, wo wir hin fahren, doch sie blieb konsequent und ließ mich im Dunklen tappen.

Nach knapp drei Stunden fuhren wir in Mannheim von der Autobahn ab. Ich dachte „Aha, da wohnt deine Freundin Anne, fahren wir zu Anne“, doch Mareike lächelte nur und sagte nichts.

Kurz danach bogen wir wieder von der Straße ab und kamen auch schon an einem Hotel an. „Okay, es geht nicht zu ihrer Freundin, auch wenn diese ganz in der Nähe wohnt“, dachte ich. Wir checken dann ein – und seltsam, es duftete schon wieder nach diesen Räucherstäbchen, auf dem Hotelflur, so ähnlich wie Sandelholz, doch nirgendwo war ein Räucherstäbchen zu sehen, geschweige denn irgendwelche Leute, die so was anzünden. Wir waren schließlich in einem deutschen Hotel in der Provinz und nicht in Indien.

Vor dem Schlafengehen wurde ich noch darüber in-formiert, dass wir am nächsten Morgen um zehn Uhr bei einer Veranstaltung sein wollen. Als wir dann morgens Frühstückten, kamen mir ein paar Ideen, wo es hin gehen könnte. Keine warme Kleidung und das im Herbst, dann kann es ja nur Indoor sein. Und bequeme Kleidung - es muss ein Seminar sein. Ein Buch, um Wartezeiten zu überbrücken? Fahren wir zu dieser „Amma“?

Meine Freundin hatte mal vor Monaten von ihrer schamanischen Lehrerin von Amma gehört, und dass sie Menschen umarmt.

„Ja, wir fahren zu Amma. Und, damit du dich noch etwas darauf einstellen kannst, das ist eine Großveranstaltung!“

Okay, unter einer Großveranstaltung stelle ich mir so 100, höchstens 500 Menschen vor.

Wenige Minuten später sitzen wir auch schon im Auto und sind auf dem Weg. Es ist auch nicht weit; nach 10 Minuten sind wir schon auf dem Maimarktgelände. Seltsam - während der Autofahrt liegt mir schon wieder ein leichter Sandelduft in der Nase, jetzt schon zum dritten Mal, und ich kann es mir nicht erklären, wo das her kommt. Schließlich parken wir auf dem Parkplatz und gehen zur Halle. Plötzlich sagt meine Freundin: „Ach, ich hab noch was im Auto vergessen, warte hier, ich bin gleich wieder da“

Und schon stehe ich alleine auf dem Parkplatz.

Mit einem Mal überfällt mich ein so heftiges Gefühl, einfach aus heiterem Himmel. Ich bin so tief berührt, dass mir die Tränen kommen und ich weinen muss, von herzzerreißender Tiefe. Einfach unbeschreiblich, eine Mischung aus starker Berührung, Trauer, Trost, Erlösung und Extase.

Meine Freundin kommt wieder und langsam ebben die Gefühlswellen ab.

Was war das denn? Sowas habe ich ja noch nie erlebt, und dann einfach aus heiterem Himmel und ohne äußeren Anlass. Und eigentlich bin ich nicht so nah am Wasser gebaut. Ich nehme meine Freundin bei der Hand und wir schlendern zum Eingang. Ich erzähle ihr, das es mich gerade total umgehauen hat. Was wird mich wohl erst in dieser Halle erwarten?

Wir gehen rein. Die Luft ist erfüllt von indischen Klängen, dem Duft von Räucherstäbchen und indischem Essen, die Energie ist so stark, dass man sie in der Luft zerschneiden könnte. Und dann all die vielen Menschen! 100? – Es müssen mehrere Tausend sein. So viele, und alle in spiritueller Stimmung.

Ich bin völlig überwältigt von den vielen Eindrücken, in einer Art, wie ich es nie zuvor erlebt habe. 

Der gesamte Artikel findet sich in LICHTSPRACHE Nr. 82

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Um etwas zu verändern, sollte man nicht etwas Altes zerstören,

sondern etwas Neues schaffen, das das Alte überflüssig macht